Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)
Definition
Digitale Gesundheitsanwendungen werden häufig auch als „App auf Rezept“ bezeichnet. Es handelt sich hierbei um mobile Apps oder auch Webanwendungen mit medizinischem Zweck. DiGA können von ärztlicher Seite oder auch im Zusammenhang mit einer Behandlung in einer Psychotherapiepraxis verschrieben werden. Versicherte, die ihrer Krankenkasse einen Nachweis über die entsprechende Indikation vorlegen, erhalten die DiGA auch ohne ärztliche Verordnung.
Im Unterschied zu zahlreichen auf dem Markt befindlichen klassischen „Gesundheitsapps“ handelt es sich bei einer DiGA um ein vom BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) geprüftes und zertifiziertes Medizinprodukt mit CE-Kennzeichnung. DiGA müssen somit verpflichtend ihre Wirksamkeit nachweisen und zeichnen sich durch positive Versorgungseffekte aus.
DiGA dienen der Erkennung, Überwachung, Behandlung, Linderung und Kompensierung von Krankheiten, Verletzungen oder Behinderungen. Sie können das Selbstmanagement bei chronischen Erkrankungen unterstützen, physiotherapeutische Übungen anleiten, Therapien bei psychischen Erkrankungen anbieten oder zu einer besseren Koordination von Behandlungsabläufen beitragen.
Alle zugelassenen DiGA sind im DiGA-Verzeichnis des BfArM gelistet:
Wie erhalte ich eine DiGA?
Versicherte können DiGA auf zwei Wegen erhalten:
- DiGA können ärztlich sowie von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten verordnet werden.
- Versicherte, die ihrer Krankenkasse einen Nachweis über die entsprechende Indikation vorlegen, erhalten die DiGA auch ohne ärztliche Verordnung.
Die Krankenkasse bestätigt den Versicherungsstatus sowie den Leistungsanspruch und generiert einen Freischaltcode, mit dem dann die jeweilige DiGA als App oder Webanwendung genutzt werden kann.
In beiden Fällen werden die Kosten durch die Krankenkasse übernommen.
DiGA gibt es für die folgenden Indikationen (Stand Mai 2024):
- Adipositas
- Agoraphobie
- Apraxie
- Bösartige Neubildung der Brustdrüse
- COPD (chronische obstruktive Lungenkrankheit)
- Chronische ischämische Herzkrankheit
- Depressive Episoden
- Diabetes Typ 1 und Typ 2
- Dysphasie und Aphasie
- Emotional instabile Persönlichkeitsstörung: Borderline-Typ
- Endometriose
- Essentielle Hypertonie
- Essstörungen
- Gonarthrose
- Herzinsuffizienz
- Krankheiten im Patellofemoralbereich
- Leichte kognitive Störung
- Meniskusschädigungen
- Migräne
- Multiple Sklerose
- Nichtorganische Insomnie, Ein- und Durchschlafstörung
- Nichtorganischer Vaginismus, Dyspareunie
- Osteochondrose der Wirbelsäule
- Panikstörung, generalisierte Angststörung
- Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung
- Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: schädlicher Gebrauch, Abhängigkeitssyndrom
- Psychische und Verhaltensstörungen durch Tabak: Abhängigkeitssyndrom
- Reizdarmsyndrom
- Rückenschmerzen
- Somatoforme oder chronische Schmerzstörung, Fibromyalgie
- Soziale Phobien